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Truppenluftabwehr der GSSD --
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Ab Nachkriegszeit oblag der Sowjetarmee allein die Luftabwehr auf dem Gebiet der DDR. Diese Aufgaben erfüllten die sowjetischen Flak-Verbände der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in der DDR bzw. der Vorgängerorganisation.. Technische Weiterentwicklungen führten zur Herstellung schnellerer Flugzeuge. Gleichzeitig kam eine wachsende Bedrohung durch Kernwaffenschläge strategischer Bombenfliegerkräfte der USA auf. So wuchs in den 50ger Jahren die Notwendigkeit, neben dem Ausbau der Jagdfliegerkräfte auch effektivere Luftabwehrwaffen zu entwickeln und den Streitkräften zur Verfügung zu stellen. Am 09.08.1950 fasste der Ministerrat der UdSSR den Beschluß, Fliegerabwehrraketenwaffen zu entwickeln. Das wurde dann die Geburtsstunde einer neuen Waffengattung der Luftverteidigung, die Ende der 1950ger Jahre auch zur Aufstellung der Truppenluftabwehr der Landstreitkräfte führte. Die bisherige Flakartillerie zur Luftabwehr war ja bei der Artillerie angesiedelt. Bereits im Januar 1952 begannen die ersten Teststarts mit Raketen vom Typ S-25 "Berkut". Schon Ende 1953 konnte die Einsatzreife erreicht werden. Hier handelte es sich noch um eine vollstationäres Raketensystem, das nur zum Schutz der Hauptstadt Moskau zum Einsatz kam. Die Forderungen an Mobilität der Raketensysteme führte parallel ab 1953 zur Entwicklung des Fla-Raketenkomplexes (FRK) S-75 "Dwina" Diese FRK kamen in der UdSSR zum Einsatz unter gleichzeitiger Neuaufstellung der Truppenluftabwehr (TLA) der Landstreitkräfte. Entsprechende Weiterentwicklungen zur verlegbaren Fla-Raketen führten dann schließlich Ende der 1950ger Jahre zur Bereitstellung des FRK S-75 "Wolchow". Eben jene damals modernsten Fla-Raketen "Wolchow" sollten vornehmlich in der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland auf dem Territorium der DDR eingesetzt werden. So trat der Umstand ein, dass in der GSSD und in der NVA fast zeitgleich Fla-Raketen-Truppen aufgestellt wurden. Ab 1960 begann die Umstellung von sechs Flak-Verbänden in Fla-Raketen-Regimenter. Je ein Regiment pro Armee der GSSD. Gleichzeitig wurde in der GSSD die Truppenluftabwehr aus diesen FRR gebildet.. Entwicklung ab 1960 in GSSD :. Daher ist zu beachten: Die Truppenluftabwehr der Landstreitkräfte war ebenfalls mit dem FRK S-75 " Wolchow" ausgestattet. In den Landstreitkräften gab es keine FRT - dort benannt als TLA. Für die FRT wurde eine eigenständige Verwaltung Luftverteidigung zur Führung der neuen Waffengattung in Moskau eingeführt. Die ihre Luftverteidigungsverbände in der DDR direkt führte über einen LV-Gefechtsstand. Die S-75 FRK der Landstreitkräfte wurden im Handlungsgebiet der Landarmeen konzentriert. Jede FRA erhielt einen eigenen Standort. So das pro FRR 3 Stellungssysteme zur Ebtfaltung kamen: Nach dem 6-Tage Krieg zwichen Israel und Ägypten änderte die sowjetische Militärführung ihre Strategie der Luftabwehr. Es galt vorerst der Schutz von Atomwaffenlagern und Atomwaffenträgern gegen unverhoffte Luftschläge zu sichern. So das Mitte 1967 ein erster Fla-Raketen-Komplex modernerer S-125 Fla-Raketen in der Nähe des GSSD Flugplatzes Brand entstand. Innerhalb weniger Monate gelang es der Sowjetarmee an jedem ihrer wichtigen Flugplätze eine Fla-Raketen-Abteilung mit S-125 aufzustellen, Stellungen, Gebäude und Gefechtsstände zu errichten.. Die zwei neu gebildeten Fla-Raketen-Brigaden waren nur noch logitisch und truppendienstlich der 16. Luftarmee zugeordnet- für den Einsatz waren Sie der Luftverteidigung der UdSSR unterstellt. Auch in den Landstreitkräften waren Veränderungen zu verzeichnen. Die ab 1974 laufende Einführung des FRK 2K11 "Krug" (SA-4) kam verstärkt zum Einsatz. Hierbei handelte es sich um ein vollmobiles Fla-Raketensystem mit zweistufiger Flugabwehr-Rakete, die auf einer Zwillingsstartrampe auf einem modifizierten (ketten) Artillerieschlepper ATS eingesetzt wurde. Dieser FRK diente zur Bekämpfung von Bombern, Jagdbombern und Marschflugkörprern in geringen und mittleren Höhen. Eine solche Fla-Raketen-Batterie benötigte zur Entfaltung nur 5 Minuten. Alle FRR der Landarmeen mit FRK S-75 wurden schrittweise bis Mitte der 70ger Jahre mit dem FRK "Krug" ausgestattet. Gleichzeitig wurden die FRR der Landarmeen in Fla-Raketen-Brigaden umgebildet. In der Abfolge erhielt z.Bsp. das 472. FRR Magdeburg keinen Austausch von S-75 auf Krug-- sondern die S-75 wurden als FRA anderorts verlegt , aus dem Regimentsstab wurde ein Brigadestab formiert und die mit Krug ausgestatteten FRA kamen aus der UdSSR dem neu gebildeten Brigadestab zugeführt. Zudem erfolgte die Ausstattung von FRR mit dem FRK SA-6 "Kub" und SA-8 "OSA"in den Landdivisionen und Abschaffung der Flakartillerieregimenter. Entwicklung ab 1970 in GSSD :. Die 4 FRR der 16. Luftarmee wurden zu 2 FRBr zusammengefasst und der Luftverteidigung der UdSSR unterstellt. In den 1980ger Jahren begann die Einführung der FRK 9K37 "Buk" (SA-11) in die Brigaden Truppenluftabwehr GSSD Landarmeen- als Ersatz für den seit 1967 im Dienst stehende FRK "Kub".. Ab 1983 wurde das Fla-Raketen-System 9K81 S-300V eingeführt. Eingesetzt als vollmobiles Langstrecken-Luftabwehrsystem zur Bekämpfung von Flugzeugen und Marschflugkörpern. Damit sollte der zunehmenden Bedrohung durch die Weiterentwicklung Us-amerikanischer Luftangriffsmittel wirksam begegnet werden.. Insbesondere waren nach Verwirklichung des NATO-Doppelbeschlusses auch die Bekämpfung von "Pershing-2" Raketen sicherzustellen.. So das Weiterentwicklungen der S-300 auch zur Bekämpfung ballistischer Raketen fähig waren. Ab 1989 erfolgte die Umrüstung von FRBr des Oberkommandos GSSD auf Fla-Raketen-Systeme S-300W. Die 133.FRBr Jüterbog konnte voll umgerüstet werden und die 202. FRBr Magdeburg zum Teil. Dann begann der Abzug der russischen Truppen aus Deutschland. Die Einführung von S-300PMU für die Luftverteidigung zum Ersatz von FRK S-125 konnte infolge des Truppenabzuges auch nicht voll umgesetzt werden. Von 3 FRA konnte nur 1 FRA auf dem Bombodrom Wittstock eingeführt werden. Entwicklung ab 1980 in GSSD :. Auf Grund neuer Militärdoktrin der Sowjetunion ab 1987 erfolgte eine Komplette Neustrukturierung der sowjet. FRT in der DDR. 1988 beginnend erfolgte eine Strukturänderung von LSK/LV und Truppenluftabwehr auf eine Komplettverantwortung der sowjet. Truppenluftabwehr für das Territorium der DDR. Der Gefechtsstand Wünsdorf änderte Aufgaben und Bezeichnung von GS LSK/LV auf VGS FK/ TLA. Die sowjetische Luftverteidigung zog sich aus der bisherigen Struktur vom Gebiet der DDR zurück. Dieses hatte dann als strukturelle Folge, dass die zwei Fla-Raketen-Brigaden sämtliche S-125 Fla-Raketen-Abteilungen an den Flugplätzen der GSSD an die 16. Luftarmee übergaben. Damit führte der Befehlshaber der 16. Luftarmee diese S-125 Abteilungen direkt. Dem folgte 1989 ein Abzug des größten Teils der FRK S-125 ( der Ex 157.FRBr Güstrow) ins Mutterland. Die 157. FRBr an sich verblieb bis in die 90ger Jahre in der DDR und begann 1988 unter Weiterführung von 2x S-125 Standorte und S-200 Standorte die zugeführte S-300 Einheit zu einer FRA zu formieren. Die Gefechtsstände der 157. FRBr und 163.FRBr wurden zu automatisierten Gefechtsständen der Luftverteidigung und automatisierter Führung von Fliegerkräften umstrukturiert. Als Mitte der 80ger Jahre die Stellung der Operativen Manövergruppe (OMG ) in den Kampfhandlungen der Front mehr Gewicht erhielten, kamen zur verstärkten Absicherung dieser Truppen vor Luftangriffen weitere Kräfte der Luftabwehr zum Einsatz und wurden in der DDR in Form von 4 weiteren Fla-Raketen-Regimentern der Truppenluftabwehr stationiert. Ab 1991 erfolgte ein schrittweiser Abzug der FRT LV und TLA vom Gebiet Ostdeutschlands. Sowjetische FRT der LV und TLA in der DDR. Stand 1988/89 Sowjetische FRT der LV TLA GSSD Landstreitkräfte Die in einigen Quellen aufgeführten 677.FRR und 204.FRR mit SA4 können nicht zugeordnet werden. Aus 677. FRR entstand die 53. FRBr. mit 1309. FRA ....Quarmbeck-mit S-300 ( Bis Fertigstellung Objekt in Magdeburg) 519. Fla-Raketen-Regiment (SA-11)....Dolmar war eine FRA der 18. FRBr. Erläuterung: 1. Nach vorliegenden Unterlagen und Informationen sind die Bezeichnungen zu Hillersleben ( 1009. und 1069. FRR ) keine Schreibfehler sondern Veränderungen in den Waffensystemen und damit verbundenen Änderungen in der takt. Bezeichnung durch Austausch des Regiments. Es handelt sich somit um einen Truppenteil, nur mit zeitlich unterschiedlicher Bezeichnung. Der Vollständigkeit halber und der laufenden Verbesserungen wegen hier zweifach aufgeführt. 2. Nach vorliegenden Unterlagen und Informationen sind die Bezeichnungen zu Vogelsang ( 1058. und 1158. FRR ) kein Schreibfehler sondern Veränderungen in den Waffensystemen und damit verbundenen Veränderungen in der takt. Bezeichnung durch Austausch des Regiments. Es handelt sich um einen Truppenteil , nur mit zeitlich unterschiedlicher Bezeichnung. Der Vollständigkeit halber und der fortlaufenden Verbesserungen wegen hier zweifach aufgeführt. 3. Nach Vorliegenden Unterlagen des MGFA und der Bundeswehr wurde die 133. FRBr Jüterbog komplett auf S-300 umgestellt und die 202. FRBr mit der Umstellung auf S-300 begonnen mit Zwischenstationierung einer FRA S-300 in Quarmbeck. 4. Die Einführung von OMG in den Mitte der 1980ger Jahre ist unstrittig. Diesen OMG wurden 4 FRR TLA zugeordnet. Dem widerspricht eine anderweitige Aufgabenstellung dieser FRR für den Frieden nicht. Diesbezügliche Differenzen sind uns bekannt. Trotzdem möchten wir an der uns zugänglichen Version festhalten und damit eine Diskussion offenhalten. Fehlerdiskussion und Änderungen/ Fragen bitte im LSK/LV-Forum klären. |
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Die Fla-Raketenbrigaden des Frontoberkommandos und der Landarmeen hatten aufgrund unterschiedlicher Aufgabenstellung und damit verbundener Ausrüstung keine einheitliche Struktur. Der Bestand variierte: Auch hier Variantionen. Im Grunde: Sowohl FRBr als auch FRR standen weitere Einrichtungen wie Lager, Depots und Versorgungseinrichtungen zur Verfügung. |
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